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5 Reporting-Trends: Ausblick schlägt Rückblick Wie der Stakeholder-Kapitalismus auf den Geschäftsbericht und den Nachhaltigkeitsbericht wirkt

In einem dynamischen und oftmals unsicheren Umfeld verliert die Erklärung der Vergangenheit an Bedeutung. Mehr und mehr geht es um Fragen an die Zukunft. Um die Fragen der Stakeholder an ein Unternehmen, seine Potenziale und Perspektiven. Um einen belastbaren Ausblick für Investitionsentscheidungen. Um Vertrauen und Akzeptanz. Dem muss das Reporting im Zeitalter des Stakeholder-Kapitalismus Rechnung tragen.

Trend 1
Customized Reporting

Steigende regulatorische Anforderungen – nicht zuletzt durch die EU-Taxonomie für nachhaltiges Wirtschaften und künftig vor allem durch die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) – führen zu einer immer höheren Komplexität im Reporting. Für die Emittenten gilt das genauso wie für die Rezipienten. Mit technologiegestütztem Customized Reporting lässt sich der Information Overload verhindern – ohne Kontext zu verlieren. Durch zielgruppenspezifische Zugänge im digitalen Report, intelligente Navigation und Suche, Tagging und die individuelle Zusammenstellung von Inhalten finden die Stakeholder schnell diejenigen Informationen, die für sie tatsächlich relevant sind.

Trend 1: Customized Reporting

Trend 2
Dynamic Reporting

Walk the talk! Der bisherigen, quartalsorientierten Berichterstattung fehlt das Potenzial, die Transformation von Strategien, Geschäftsmodellen, manchmal ganzen Unternehmen, wie wir sie gerade erleben, abzubilden. Die Transformation kommunikativ erfolgreich zu begleiten, heißt vielmehr: Diese Welle zu reiten. Vom Report zum Reporting, wie es mit der Weitung des Zielgruppen-Fokus ohnehin einher gehen muss. Deren Fragen aufzugreifen, um ein gemeinsames (und durchaus wandelbares) Verständnis konkreter Schritte oder abstrakter Zielsetzungen zu entwickeln: Wie gestaltet das Unternehmen die Transformation? Wo steht es gerade? Wie wird es in Zukunft Wert schaffen?

Trend 2: Dynamic Reporting

Trend 3
Integrated Reporting

In der EU werden nicht-finanzielle und finanzielle Inhalte im Reporting schrittweise gleichgestellt. Damit kehrt ein Thema zurück auf die Agenda, das uns zuletzt vor zehn Jahren intensiv beschäftigt hat – das Integrated Reporting. Vor dem Hintergrund der ab dem 1. Januar 2024 geltenden Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) ist diese Entwicklung zwangsläufig; denn die Richtlinie verlangt eine Integration nicht-finanzieller Kennzahlen in den Lagebericht, nach festgelegten Kriterien und Standards, um die Unternehmen und deren Nachhaltigkeitsaktivitäten miteinander vergleichbar zu machen. Gleichzeitig geht mit der Richtlinie eine Prüfungspflicht einher. Die Anzahl integrierter (und auch kombinierter) Berichte könnte dadurch deutlich steigen.

Trend 3: Integrated Reporting

Trend 4
Snackable Content

Die Anzahl junger Aktionär:innen nimmt zu … Und diese Generation stellt neue Anforderungen an die Finanzkommunikation. Eine Analyse des Flossbach von Storch Instituts zeigt, dass Aktionär:innen unter 30 Jahren deutlich häufiger auf Social Media zu Finanzthemen recherchieren als ältere Aktionär:innen. Sie wollen aktueller und intensiver informiert werden. Dynamischer. Die Generationen Y und Z fordern exakt die Dialogbereitschaft ein, die Corporate Communications und Investor Relations oft noch lernen müssen, um in einem zunehmend volatilen gesellschaftlichen Umfeld handlungsfähig zu bleiben. Mehr und mehr geht es um Interaktion, um die Qualität von Beziehungen. Um die Vermittlung aktueller Fakten. Um Snackable Content. Ja, auch hier.

Trend 4: Snackable Content

Trend 5
Forward looking

Die Transformation von Strategien und Geschäftsmodellen, von Produkten und Services schafft neue Räume für Innovation, Wachstum und Zukunft. Dem muss das Reporting natürlich Rechnung tragen und eine Transparenz schaffen, die über regulatorische Anforderungen hinaus geht, die Transformation als weitreichenden unternehmerischen Erneuerungsprozess nachvollziehbar begleitet. Denn der Erfolg der Transformation hängt auch ab von der Haltung der Stakeholder. Und die erwarten klare Prognosen und langfristige, überprüfbare Zielsetzungen entlang vorab definierter Messgrößen. Der Geschäftsbericht bildet dabei lediglich den Auftakt, entsprechend seiner Funktion als rückblickendes Medium. Alles, was seiner Veröffentlichung folgt, eröffnet Perspektiven. In die Leistungsstärke. Die Innovationskraft. Die Zukunftsfähigkeit. Auf unterschiedlichen Plattformen und Kanälen. One Story. Many Voices

Trend 5: Forward Looking

Thomas Norgall

Head of Communication & Technology
Member of Management Board

+49 170 311 55-43
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